Kolumne von Udo Greweling

06.11.09

Moselstadion

Als unsere Erste letztens das Gastspiel in Trier hatte, war ich doch sehr überrascht.
Ich kam vom gegenüberlegenden Haupteingang herein, weil man von dort am schnellsten an die Nebenplätze des altehrwürdigen Moselstadions gelangt, und sah nur auf leere Fußballfelder.
Wo waren denn unsere Jungs dachte ich, die müssten doch schon längst beim warm laufen sein, denn so früh war ich doch jetzt auch nicht an!
Doch als ich nach rechts über die Stehplatztribüne des Stadions schaute, sah ich welche am rumlaufen. Na die werden doch wohl nicht im Hauptstadion spielen dürfen?
Aber sie durften und so gönnte ich mir den Luxus und nahm eine Karte auf der Haupttribüne. Das sind mir die Jungs schon wert, wenn sie schon mal in einem Zweitligastadion spielen dürfen.
Die Kartenkontrolle übernahm, wie auch bei den sonstigen Spielen auf dem Nebenplatz eine weibliche Person, bei deren Ausstrahlung es Keiner wagen würde ohne Karte ins Stadion zu gelangen.
Da auf meiner Karte keine feste Platzzuweisung stand, suchte ich mir natürlich einen ganz guten Platz, direkt auf Höhe der Mittellinie. Als ich Platz nahm schaute ich mich etwas um und las oberhalb der Tribüne “Null Fünf“, ob das der allgemeine Tipp für das Spiel war?
Ganz rechts unterhalb von mir tat sich eine große Rauchwolke auf, Hooligans auf der Tribüne?? Doch als sich die Rauchschwade auflöste sah ich was es war, Mario Basler mit einer Kippe!!
Neben der Haupttribüne war noch eine Zusatztribüne aufgebaut, also mit welchem Ansturm rechneten die denn, war mein erster Gedanke. Gut, bei uns spielen schließlich fünf Ex-Eintrachtler, dass könnte schon ein Grund für einen Ansturm sein. Das ist ja schließlich ungefähr so, als wenn unsere Zwote gegen Gonzerath gespielt hat.
Aber der Anstoß rückte näher und außer der Haupttribüne füllte sich das Stadion nur spärlich, besser gesagt überhaupt nicht. Das lag bestimmt an der Baustelle und von daher standen wohl alle noch im Stau oder suchten die Umleitung, denn Hiege´s Vater erzählte, man hätte eine regelrechte Rundfahrt gemacht bis man den Stadioneingang gefunden hätte. Aber es kam keine Durchsage dass die Anstoßzeit nach hinten verschoben würde.
Was konnte denn dann die Ursache für das Ausbleiben der “Milljunen“ Fans sein?
Dann endlich wurde es mir klar, ich sah “Wolle“ Fleck, der Vater unserer Flecki Brüder mit einem SVM-Schal. Die haben bestimmt die Stadiontore geschlossen, bevor noch mehr Ur-Trierer mit dem rot-weißen Schal kommen!
Doch endlich ging es los, die Mannschaften kamen aus den Katakomben und fingen an einzulaufen und Hiege`s Vater war ganz traurig: „Jetzt stehen wir schon mal unter Dach und es regnet nicht“.
Die Zuschauer der Haupttribüne gaben auf jeden Fall alles und empfingen die Mannschaften mit tosendem Applaus und nachdem die Akteure sich im Mittelkreis aufstellten, kam das obligatorische Winken ins Publikum. Das herumdrehen und winken auf die leere Gegentribüne schenkten sich die Spieler, bis auf Einen. Verzweifelt hielt unser Capitano Oleg Ausschau auf die Stehplatztribüne und hoffte wohl jemanden zu erhaschen dem er zu winken könnte.
Er wird doch nicht mich gesucht haben, weil er dachte ich könnte mir die teure Haupttribüne nicht leisten!!


Bis bald, Euer Udo

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