Kolumne von Udo Greweling

11.03.09

Ein Tag zum Weinen


Never change a winning-team, dieser alte ab gedroschene Satz hat sich mal wieder bewahrheitet, nur dieses Mal in die andere Richtung. Die plötzliche Erkrankung von Andre Petry und die Rückkehr vom Fußballgott in die Startelf, hat die zuletzt erfolgreiche SVM-Mannschaft auseinander gerissen und ein früher Abgang des Platzhirsches tat sein übriges. Dabei hatte gerade er mir fest versprochen den ersten Sieg gegen Montabaur zu holen.
Damit waren Arno´s Jungs dem Regen und der Hirt-Truppe schonungslos ausgeliefert und wurden regelrecht nass gemacht, andernorts auch "näßlich" genannt!
Dabei stand soviel auf dem Spiel, für die Westerwälder der nackte Kampf um den Erhalt der Rheinlandliga und für unsere Mannschaft der Kampf um die Serien. Aber Serien sind dazu da um gebrochen zu werden, aber nach 11 Spielen ohne Niederlage wurde aus SVM-Sicht leider die falsche geknackt, die Andere wird mindestens noch ein halbes Jahr Bestand haben. Denn in nunmehr 10 Spielen gegen den TuS Montabaur ist es noch keiner SVM-Mannschaft gelungen zu gewinnen. Dabei hätte man mit einem Unentschieden beide Serien erhalten können.
Mein Vater, unter anderem auch der Opa vom SVM-Torhüter und überall nur "Tünn" genannt, glaubte die Niederlage an sich fest zu machen. Denn bei allen elf Spielen zuvor war er dabei und diesmal nicht! Auch ich war nicht vor Ort, mache mir aber keinen Vorwurf, da ich bei den letzten beiden Pleiten in Dörbach und Ralingen schon mein "Waterloo" erlebt hatte.
Also ich blieb zu Hause, da a)Die Anstoßzeit in Montabaur zu spät war und b)ich einmal wieder bisschen auf Familie machte. Ich plante einen Kinobesuch, besser gesagt meine Frau, und so gingen wir mit unserer kleinen Tochter an diesem verregneten Sonntag ins Kino.
Es war für mich das erste Mal seit diesem schrecklichen Schiffsunglück, wobei man meine Frau so furchtbar weinte, als der "Capri Leo" so jämmerlich unterging. Doch diesmal musste auch ich weinen und dabei starb nur ein alter Hund. Als der Film endlich ein Ende hatte und meine Tränen gerade getrocknet waren, hätte ich schon wieder losheulen können. Denn kaum hatte ich mein Handy wieder eingeschaltet, da prangerte es mir auch schon entgegen, 2:0 zur Halbzeit, ich dachte ich wäre im falschen Film!
Zu Hause angekommen, 3:0. "Wie gut das du da nicht mitgefahren bist", meinte meine Frau ironisch und ergänzte:" Da war es doch besser mit uns einen schönen Nachmittag gehabt zu haben". Toll, zweieinhalb Stunden im Kino (incl. Werbung und Filmunterbrechung)
Was für ein Trost, da half der Sieg der Zwoten ja noch mehr über meinen Kummer hinweg!!



Bis bald, Euer Udo

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